Eine "self-fulfilling prophecy"

24. März 2016

 

Die Forsythien blühen. Na ja, zumindest die Zweige, die ich vor 1 Woche in eine Vase gestellt habe… Der phänologische Frühling beginnt, und Rosenfreunde wissen, was das bedeutet. Richtig! Zeit für den Rosenschnitt. So schreite ich, nach mehreren Wochen der Abstinenz, mit frisch geschärfter Schere in den Garten. Und stehe dort, nach kurzer Zeit, wie besagter Ochs vor dem Berg! Wie war das noch? Glauben Sie mir, ich habe bereit mehrere Rosenschnittkurse besucht und besitze auch einiges an Fachliteratur. Aber irgendwie sehen meine Rosen immer völlig anders aus als beispielsweise die hübschen Zeichnungen in den Schnittanleitungen. Uns so stehe ich jedes Jahr vor einem großen Rätsel. Wie anfangen? Na gut, bei den Edelrosen ist es ja noch relativ einfach. Auf drei bis sechs kräftige Triebe mit je drei bis fünf Knospen wollen sie herunter  geschnitten werden. Das kostet schon einige Überwindung! Weiter geht es zu den Strauchrosen. Da diese im letzten Sommer selbst für meinen Geschmack zu kompakt waren, hatte ich mir vorgenommen, ihnen dieses Frühjahr mal so richtig zu Leibe zu rücken. Also fange ich an, sie lehrbuchmäßig um ein Drittel einzukürzen, Abgestorbenes weg zu schneiden, und einander Überkreuzendes zu entfernen. Aber irgendwie sehen sie immer noch zu struppig aus. Ich werde mutiger. Zweig für Zweig, Ast für Ast fällt. Wenn ich mir gänzlich unsicher werde, rufe ich meine Gartenfee zur Hilfe. Gemeinsam stehen wir vor dem Kleiderständer, der einmal eine Strauchrose war. Den Zweig hier! Schnipp! Nein doch nicht!!! Oh je, Nun ist er weg!!! Zum Glück weiß ich, dass Rosen nicht nachtragend sind und lieber viel, als zu wenig geschnitten werden wollen.

So arbeite ich mich durch den Garten. Bei den Bodendeckern greife ich gleich zur Heckenschere. Was fort ist, ist fort! Die Wildrosen lichte ich mit einer Astschere kräftig aus. Mit den  Kletterrosen an den Bögen war ich letzten Herbst nicht zimperlich. Deshalb komme ich nun recht zügig voran.  Dafür streiche ich die Segel bei meinem Rambler Bobby James. Dieser hat in den letzen drei Jahren die Tannenhecke erobert und ist nur noch mittels Feuerwehrleiter zu erreichen. Und ich bin nicht schwindelfrei! Also, nach mir die Sintflut...

Bei Einbruch der Dämmerung nehme ich mir abschließend noch schnell die Begleitstauden, sprich Katzenminze, Frauenmantel und Co vor. Dabei entwickelt sich in meinem Kopf diese Kolumne. Ich überlege, dass es witzig sein könnte, als Pointe zu schreiben, dass ich versehentlich ein Kabel der Gartenbeleuchtung durchtrenne. Und während ich noch darüber nachdenke, passiert es auch schon! Die perfekte "self-fulfilling prophecy" Na dann, gute Nacht...

 

 

 

Eine „ Mal eben Aktion“

16. Januar 2016

 

Kennen Sie das? Sie wollen „mal eben“ etwas erledigen, und schon sind Sie endlos beschäftigt…

Kürzlich  ist mir  wieder, „ mal eben“ so etwas passiert. Neulich bekam ich von Freunden eine blühende Lenzrose geschenkt, die in ihrem Garten Aufräumarbeiten weichen musste. Ich erhielt sie wunderbar getopft. Aber eben deshalb muss sie mal wieder in die Erde! In der letzten Zeit hatte ich weder Lust noch Muße dazu, denn ich habe ja bekanntermaßen seit Anfang Dezember "Gartenpause". Da laut Meteorologen nun doch möglicherweise vielleicht nächste Woche der Winter vor unserer verschlossenen Haustüre stehen könnte (während wir in den Skiferien sind) dachte ich mir,  besagte Pflanze einzugraben. Gedacht getan. Für einen kurzen Moment überlegte ich mir, meine Gartenausrüstung anzulegen, doch dies fand ich ein wenig übertrieben, schließlich wollte ich ja nur mal eben eine Pflanze eingraben. Also holte ich den Spaten und … stellte sehr schnell fest, dass meine Überlegungen nicht ganz ausgereift waren. Denn schon beim ersten Spatenstich klebte zunächst die Erde am Spaten, und nur kurze Zeit drauf auch an meinen Schuhen. Beide Tatsachen ignorierend grub ich ein mehr oder weniger passendes Pflanzloch, um dort hinein das Lenzröslein zu versenken. Mit den Händen, ohne Handschuhe versteht sich, füllte ich die  Ränder mit lehmiger Masse auf, und verzierte gleich auch meine Jacke und die Jeans mit gelben Flecken. Schließlich schlitterte ich auf rutschigen Sohlen, entsprechende Spuren hinterlassend in den Keller um eine Gießkanne zu organisieren. Mit ihrer Hilfe goss ich das Pflänzlein an, aber nun hatte ich auch noch einen Grossteil unserer Einfahrt dekoriert. Da mein Göttergatte sinnigerweise das Wasser im Garten abgestellt hatte, musste ich abermals in den Keller, um die Kanne wieder zu füllen um diese Spuren zu beseitigen. Kennen Sie den "Domino-Effekt"? Dann brauche ich Ihnen ja nichts weiter zu erzählen... Nur so viel: mit der Beseitigung der Spuren dieser  Aktion war ich reichlich lange beschäftigt...  Von wegen: mal eben!!!

 

 

 

Jahreswechsel

31.Dezember 2015

 

 

Frage: darf man am Silvesternachmittag den Rasen mähen? Antwort: ja, sofern Sie den Nachbarn nicht beim Grillen stören!

 

Also mal ehrlich, so langsam wird mir schon etwas mulmig zu Mute. Ich traue mich schon gar nicht mehr in den Garten zu gehen, denn angesichts der treibenden Rosen und Sträucher und  der blühenden Gänseblümchen und Anemonen keimt leichte Panik in mir auf. Vor unserer Haustüre steht eine blühende Lenzrose. Hallo! LENZ ist ein anderes Wort für Frühling, und dann sollte diese Pflanze auch bitte erst blühen! Was, wenn es jetzt nochmals so richtig knackig kalt wird? Im Moment sieht es zwar noch nicht danach aus, aber schliesslich ist der Winter ja noch recht jung. Immerhin soll es in den nächsten Tagen mal ein wenig regnen. Das ist auch bitter nötig, denn der Boden ist knochentrocken. Und wenn es gar nicht richtig kalt wird? In der Zeitung habe ich heute gelesen, dass wir in diesem Fall im kommenden Sommer mit einer Wespenplage rechnen müssen, weil die schwachen Wespenköniginnen nicht absterben und sich weiter vermehren. Auch nicht gerade prickelnd… Sei`s drum, in Köln sagt man: es kütt wie es kütt und es hät noch immer jood jejange. Wollen wir es hoffen! Kurzfristig können wir eh nichts ändern. Langfristig jedoch schon. Und da jetzt doch gerade die Zeit der guten Vorsätze ist, sollten wir vielleicht noch mal darüber nachdenken…

 

In diesem Sinne wünsche ich ein Frohes Neues Jahr!

 

 

 

Überwintern

 06. Dezember 2015


Geschafft! Pünktlich zum ersten Frost hatte ich den Garten winterfest: die Rosen angehäufelt und ein wenig zurück geschnitten, die Gräser zusammen gebunden, die letzten Blumenzwiebeln gesetzt, der Teich gereinigt, die Dahlienknollen ausgegraben und frostfrei eingelagert. Und zu guter Letzt alle Exoten ins Haus bzw. in den Keller geschleppt. Irgendwie werden das immer mehr! Dabei nehme ich mir jedes Jahr vor keine Pflanzen mehr anzuschaffen, die unsere Winter nicht mögen. Doch im Laufe des Jahres kommen irgendwie immer wieder welche hinzu, sei es weil ich sie von lieben Freunden geschenkt bekomme, oder weil ich an ausgesetzten „Findelkindern“ nicht gut vorbeikomme, oder einfach weil langjährige Mitbewohner aus ihren Töpfen platzen und zwingend geteilt werden müssen. So geschehen mit meiner Strelitzie, deren Topf beim Transport ins Haus auseinanderbrach… Kein Wunder, hatte sie bereits einige Meter Wurzelwerk gebildet, welches sich im Kreis windend den Kübel einfach sprengte! Und so blieb mir nichts anderes übrig, als sie gleich mehrfach zu teilen, richtiger Zeitpunkt dafür hin oder her! Nun stehen statt einem, zwei große Exemplare im Hausflur, wobei ich hoffe, dass wenigstens eines davon überlebt! Meine Dipladenie, die beiden Bougainvilleen und der Ficus Benjamini verbringen bereits seit Jahren ihre Winter im Wohnzimmer. Zugegeben, ich hole mir damit den Herbst ins Haus und muss jeden Tag Blätter aufklauben. Außerdem sehen sie mit der Zeit ein wenig zerrupft aus, aber das machen sie im Sommer wieder wett! Die restlichen Pflanzen wie der Zitronenbaum, die Oliven, der Jasmin, der Oleander, das Afrikanische Löwenohr und die Schmucklilien darben den Winter über im Keller, immerhin im Schein von zwei zeitschaltuhrgesteuerten Tageslichtlampen. Und so hält sich dann auch mein schlechtes Gewissen in Grenzen…

Übrigens brauchen Pflanzen auch im Winter Wasser, wenn auch in Maßen. Alle zwei Wochen gießen reicht, es zu vergessen wäre fatal. Es sei denn, man wolle seinen Bestand auf diese Weise reduzieren…

Sommernachlese

 26. September 2015

 

Was für ein Sommer! Ich gehöre persönlich zwar nicht zu den Menschen, die sich in den Ferien in die heißen Regionen begeben, sondern bevorzuge die eher feucht- (fröhlichen…) Gegenden wie Großbritannien.  Dennoch habe ich diese Wochen unglaublich genossen! Okay, der Garten hat ein wenig gelitten… Und hier zeigt sich auch gleich wieder meine ambivalente Gärtnerseele! Kaum regnete es mal drei Tage nicht, schaute ich sorgenvoll Richtung Himmel, ob sich nicht vielleicht doch einmal wieder  ein Regenwölkli zeigt. Aber bitte eines von der Sorte, das einen sanften Landregen entlässt, und nicht seine Wassermassen wie aus Kübeln, oder gar noch in graupeliger, oder noch schlimmer in hageliger  Form heraus wirft. Zumal diese in der Regel begleitet werden von Sturmböen, welche die gebeutelten Pflanzen gleich mit knicken. Und die Sonne, ach, sie saugte förmlich die Farbe aus den Blüten und liess sie gleich wieder welken… Und gar die abgeschnittenen Begleitstauden wie Frauenmantel, Katzenminze und Co, sie wollten gar nicht nachwachsen… Und dass, obwohl ich gefühlte Stunden mit dem Schlauch im Garten verbrachte. Zum Glück haben wir eine riesige Regenwasserzisterne!!! Dabei übersah ich  ganz schnell, dass es so gut wie  keine Schnecken mehr gab, das Grün der Rosen zwar ein wenig angestaubt, aber fast frei von Feuchtigkeitsliebenden Pilzen war, und ich auch selbst gar nicht so furchtbar viel Arbeit im Garten hatte, weil sich dort nicht so rasant viel tat. Stattdessen konnte ich genussvoll und ausgiebig in den kühleren Höhen wandern, im See baden und den Sommer genießen. Ich fand es jedenfalls wunderbar!




Sommerputz

01. Juli 2015

 

Der längste Tag des Jahres ist vorbei. Der erste große Höhepunkt im Garten, die Rosenblüte, geht ebenfalls so langsam ihrem Ende entgegen. Es wird Zeit den Spätsommer vor zu bereiten. Der Griff zur Schere ist unvermeidlich!  Und da bin ich wirklich radikal! Gartenbesucher warne ich deshalb bereits vor, denn erfahrungsgemäß sind sie ein wenig enttäuscht, hatten sie doch mehr erwartet… Nicht nur, dass ich an den  Rosen alle (verblühten) Blüten entfernt habe (die Meisten blühen später ein zweites Mal, mit Ausnahme bestimmter Sorten, die jedoch zum Teil wunderschöne Hagebutten bilden). Nein, auch alle bislang blühenden Stauden bekommen einen Rückschnitt, um sie entweder in Form zu bringen, oder sie zu einer zweiten Blüte an zu treiben. Deshalb verpasse ich zum Beispiel dem Sonnenröschen (Helianthemum), der Karpatenglockenblume (campanula carpatica) und dem Bergsandkraut (Arenaria montana) einen flotten Bob. Die Karpatenglockenblume dankt es mir in der Regel mit einer zweiten Blüte! Salbei(salvia nemorosa) und Katzenminze (nepeta) schneide ich fünf bis zehn Zentimeter  über dem Boden ab. Auch sie remontieren zuverlässig, d. h. sie blühen ein zweites Mal. Das gleiche gilt für den Rittersporn und die Lupinen, bei denen ich es dieses Jahr zum ersten Mal ausprobiere. Mit Rittersporn hatte ich bislang nie so viel Glück, mal schauen, wie die Lupinen reagieren… Jedenfalls werde ich sie nochmals nachdüngen, ebenso wie die Rosen! Und dann ist da natürlich noch der Frauenmantel (alchemilla mollis), der mit seinen zartgelben Blütenschleiern bisher die Rosen umschmeichelte. Für ihn tut es mir besonders leid, denn er füllte auch so manche Vase…Hier  ist normalerweise keine Nachblüte zu erwarten, aber es gibt einen gesunden Neuaustrieb. Dies dauert allerdings, wie bei allen anderen bisher genannten  einige Zeit, und während dessen sieht der Garten reichlich „gerupft“ aus. Aber nicht umsonst heißt der Juli unter Gärtnern der „grüne Monat“!

 Andererseits ist es interessant, was auf den nun freien Flächen zu Tage kommt! Mancher, bisher ein wenig bedrängter „Nachbar“ atmet förmlich  auf. Und nebst  diversen „Beikräutern“ finde ich gewünschte  Ableger, die ich liebevoll in Töpfchen packe, um sie im Herbst wiederum aus zu pflanzen, oder sie weiter zu geben.

Mit viel Glück finde ich auch bislang vermisstes Gartenwerkzeug wieder, wie zum Beispiel meinen geliebten Unkrautstecher, der auf mysteriöse Weise verschwand! Wenn nicht, bleibt die Hoffnung auf den nächsten Frühjahresputz, und wenn ich ihn dort nicht wieder finde,  dann vielleicht im Kompost. Ansonsten habe  ich  ihn doch endgültig und auf nimmer Wiedersehen in der grünen Tonne versenkt…




Heute mal „philosophisch“.

 02.06.2015


Ehrlich gesagt war mir das Fach „Philosophie“ zu Gymnasialzeiten eines der Unangenehmsten. Mit diesem „Geschwafel“ konnte ich als Teenager gar nicht anfangen! Wenn schon Schule, dann wenigstens etwas Handfestes, und so haben mir die Naturwissenschaften schon eher zugesagt….

Heute, vierzig Jahre später, kommen mir bei meinen persönlichen „Naturwissenschaften“ (sprich gärtnern…) regelrechte „philosophische Gedanken“. Diese sind natürlich nicht neu, das masse ich mir nicht an, aber ich bin doch  erstaunt über mich selbst! Während ich also auf allen Vieren durch die Beete krabbele kommt mir der Gedanke, dass der Garten schon ein echter Lehrmeister ist: man (frau) lernt Geduld, Ausdauer, Fleiss und Organisation! Ohne diese „Tugenden“ hat man (frau) nämlich kaum eine Chance, wenn die Natur so richtig Gas gibt, wie es um diese Jahreszeit üblich ist! Ich persönlich finde es unglaublich wichtig mich dann zu organisieren, einen Arbeitsplan zu machen und quasi mit Scheuklappen durch den Garten zu laufen, um mich nicht völlig zu verlieren. Denn sonst sehe ich hier ein „Beikraut“, welches gezupft werden muss, dort eine Staude, die umgesetzt werden will, da einen Strauch, der noch nicht geschnitten wurde, oh je, der Rasen braucht auch eine Kur, und wie war das noch mit dem Kompost, und dem Mulch, und, und, und…  Was dabei herauskommt ist ein unbefriedigendes Hin und Her, nichts ist richtig erledigt, und ich sehe am Abend kein Ergebnis. Frust pur für alle Beteiligten!!! Also habe ich mir angewöhnt auf zu schreiben, was vordringlich gemacht werden muss und diese Arbeit zu erledigen. Ende, Punkt! Abends gibt es dann ein Fleisskärtchen! Na ja, nicht ganz… Aber ich laufe dann nochmals durch den Garten, mit einem Glas Wein in der Hand, und erfreue mich an der getanen Arbeit! (und sehe bei dieser Gelegenheit  hier ein „Beikraut“, welches gezupft werden muss, dort eine Staude, die umgesetzt werden will, da ein Strauch, der noch nicht geschnitten wurde, oh je, der Rasen braucht auch eine Kur, und wie war das noch mit dem Kompost, und dem Mulch, und, und, und…Aber: das hat Zeit bis Morgen!!!)

Weiterhin habe ich in meinem Garten gelernt den Tag zu nutzen. Carpe diem, wie der Lateiner auch sagt, oder „Nutze den Moment und sei gegenwärtig im Jetzt“, wie es die Zenlehrer ausdrücken. So manche Pflanzen, wie beispielsweise die Pfingstrosen, blühen nur vergleichsweise kurz, dennoch ist ihre Blüte so phantastisch, dass es sich unbedingt lohnt, sie im Garten zu haben, und ihre Blütezeit zu geniessen! Im vollen Bewusstsein, dass sie bald vorbei sein wird!

Oder auch die ganzen einjährigen Sommerblüher! Was geben sie nicht alles her, um nur für eine vergleichsweise kurze Zeit ihre ganze Schönheit zu zeigen!

Und hier wird mir auch immer wieder  besonders klar, dass Leben auch Sterben bedeutet…

Doch nun habe ich genug „philosophiert“. Ran an die Arbeit!

 

 

Autsch!!!

07.04.2015

 

Die Forsythien blühen! Endlich Frühling! Zeit für den Rosenschnitt! Bewaffnet mit meiner frisch geschliffenen Schere stürze ich mich in den Garten. Raus an die frische Frühlingsluft! Ab in die Rosen! Doch wo anfangen? Die Auswahl ist groß genug: Edelrosen, Beetrosen, Zwergrosen, Strauchrosen, englische Rosen, Kletterrosen, Wildrosen, alle warten auf ihren Schnitt. Oh je, wie genau ging das noch? Sicherheitshalber hole ich mir meine Lieblingsrosenschnittbuch :  "Rosen schneiden" von Heiko Hübscher aus dem Haus. Und los geht`s. Aua!!! die ersten Stacheln dringen durch die Handschuhe. Irgendwo habe ich doch noch diese speziellen Rosenhandschuhe… Pieks, ein Zweig bleibt in meiner Jacke hängen. Wusch, eine Ranke zwitscht an meinem linken Auge vorbei und bleibt in meinen Haaren hängen… Na warte, euch werde ich es zeigen!! Stundenlang schnippele ich mich durch den Garten und endlich ist es geschafft. Oh je,  viel ist nicht übrig geblieben! Aber das ist auch richtig so! Denn den größten Fehler, den man beim Rosenschnitt machen kann ist gar nicht, oder zu wenig zu schneiden! Denn erst so bringt man die Rosen dazu wieder kräftig aus zu treiben und viele Blüten zu produzieren. Nun lüfte ich den Boden noch ein wenig mit einer Rosengabel und bringe Dünger aus. Dieses Jahr gibt es spezielles „rosefood“ vom englischen „Rosenpapst“ David Austin. Sozusagen „Haute Cuisine“ für Rosen! Ich bin gespannt! Nach der ersten Blüte, Ende Juni, Anfang, Mitte Juli, werde ich nochmals nachdüngen. Nun noch ein wenig Mulch, bei Rosen bevorzuge ich übrigens Chinagras, das unterdrückt den Wuchs von Beikräutern und verhindert, dass der Boden zu schnell austrocknet. Für`s erste habe ich genug getan. Ich verkrümele mich im Bad und verpflastere meine Blessuren. Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen so viele Rosen rund ums Haus zu pflanzen…?

 

 

Von Katern und anderem Getier.

24.03.2015

 

Kaum schien mal wieder die Sonne, und die Temperaturen stiegen in erträgliche Massen, flatterten die ersten Schmetterlinge  durch meinen Garten. In der Zeitung konnte ich lesen, dass zum Beispiel Zitronenfalter bereits im Herbst damit beginnen, das Frostschutzmittel Glyzerin zu bilden, und gleichzeitig  ihren Körper entwässern, so gut es geht. So können die ausgewachsenen Falter Temperaturen bis Minus 20 Grad Celsius überstehen. Kaum wird es wieder wärmer nehmen sie mit dem Tau und dem Regen Feuchtigkeit auf und bauen das Glyzerin wieder ab. Dank der ersten Sonnenstrahlen können die wechselwarmen Tierchen bereits  sehr früh wieder aufbrechen und erfreuen uns. Zu den Zitronenfaltern gesellen sich gleich auch die Amseln, die fröhlich beginnen ihre Liebeslieder zu singen. Kein Wunder, dass es auch mich gleich wieder hinaus zog und bewaffnet mit Schere, Unkrautstecher und Knieschonern gab es kein Halten mehr!  Voller Lust, Dank selbst verordneter Enthaltsamkeit stürzte ich mich in den Garten, und buddelte und gräbelte und schnippelte rund acht Stunden lang fast am Stück! Dabei begegnete mir neben der frisch erwachten Flora auch jede Menge Fauna in Form von Regenwürmern, Schnecken, Ameisen, ja sogar Eidechsen!

Unsere beiden Hunde waren ebenfalls voller Begeisterung dabei und genossen die Freiheit im Garten herum zu toben und vorbei laufende Artgenossen zu verbellen. Es ist Frühling!!! Hurra!!! Das dicke Ende folgte jedoch am nächsten Tag:denn nun begegnete ich einer Spezies der besonderen Art! Einem dicken, fetten Muskelkater…